Biersorten

Alkoholarmes Bier  
Wird häufig auch "Alkoholfrei" genannt, obwohl nicht alle "alkoholfreien" Marken wirklich solche sind. Die Restmenge an Alkohol darf 0,5 % betragen. Der Alkohol wird nach dem Brauen auf unterschiedliche Arten künstlich entzogen.

Alt
Beim Alt bedeutet der Name nicht, daß das Bier alt, oder gar besonders lange gelagert ist, sondern vielmehr, daß dieses Bier nach "alter" Brautradition hergestellt wird. Alt ist obergärig und dunkel. Es kann, je nach Rezept, hopfen-bitter bis malzig-süß sein. Mehr über Alt im Düsseldorfer Lokalteil.

 

Berliner Weisse
Obergäriges, hefetrübes und lange gelagertes Bier. Der Geschmack der Berliner Weisse ist säuerlich. Dieser resultiert aus der Zugabe von Milchsäure-Bakterien während der Gärung. Meist wird die Weisse mit einem "Schuss" Himbeer- oder Waldmeistersyrup genossen. Vor allem im Sommer ist die "Weisse mit Schuss" ein erfrischender Durstlöscher. Eine "Weisse mit Strippe" nennt man die Weisse mit Kümmel-Schnaps. Mehr über Berliner Weisse im Berliner Lokalteil.

 

Bock
Im 14.ten Jahrhundert war Einbeck mit 700 Braustätten das Zentrum der Brauwelt. Es gab allerdings nur 10 Braumeister in der Stadt, die mit Knechten und Braupfannen zwischen den bürgerlichen Haushalten pendelten, denen das Braurecht verliehen war. 1612 wurde der beste der Einbecker Braumeister vom gerade erbauten Münchner Hofbräuhaus abgeworben. Dieser Braumeister brachte sein Rezept für das "Einbecksche" mit. Aus dem Namen wurde bald "Oan Pockisch", dann "Oan Pock" und schliesslich "Bock". Bockbier gibt es dunkel und hell. Siehe auch Doppelbock, Maibock und Eisbock. Bockbiere sind untergärig und recht stark. Mehr über Bock im Münchner Lokalteil.

Broyhan
Cord Broyhan braute im Jahre 1526 in Hannover als erster dieses Bier. Es enthält als Gewürz nur Hopfen und helles Malz. Das Broyhan gilt als Vorläufer des Alt. Heute wird es von einer Brauerei in Hannover hergestellt, jedoch ähnelt es kaum noch dem im Mittelalter gebrautem Bier dieses Namens.

Dampfbier
Dieser Begriff geht auf die Einführung der Dampfmaschinen in den Brauereien zurück. Obergärige Biere die mit Hilfe von Dampfmaschinen gebraut wurden, nannte man Dampfbier. Heute noch nennt ein bekannter Hersteller seine Biermarke Dampfbier.

Dinkel
Eine besondere Sorte, bei der ähnlich dem Weizen, Dinkelmalz anstelle von Gestenmalz verwendet wird.

Diätpils
Bei dieser besonderen Variante des Pilsener wird der Gärprozess so abgewandelt, daß die Kohlehydrate möglichst vollständig vergären. Dieses Verfahren macht das Bier kalorienarm, jedoch sehr alkoholhaltig. Der "überhöhte" Alkoholgehalt wird meist wieder entzogen.

Doppelbock
Dunkles Bockbier - mit dunklem Malz gebraut. Siehe Bockbier.

Eisbock
Bockbier, welchem durch Gefrieren Wasser entzogen wurde. Dieses Verfahren wurde unter dem Namen "ICE-RIFING" in den USA in den letzten Jahren populär.

Export
Untergäriges Bier mit malzigem Geschmack. Weniger hopfen-herb als Pilsener Biere. Es gibt die Dortmunder Brauart und die Münchner Brauart, wobei letztere neben dem "Export hell" auch das dunkle Export kennt. Die Münchner Brauart ist zwar weniger verbreitet, jedoch malzbetonter und weniger gehopft. Das dunkle Münchener Export ist die "Mutter"des Münchener Bieres, auch wenn heute in München meist Helles gebraut und getrunken wird. Häufig tragen Exportbiere auch Bezeichnungen wie Urhell oder Urwürzig. Mehr über Export im Dortmunder Lokalteil.

Gose 

Gose ist ein obergäriges, helles Weissbier - Traditonsbier aus Sachsen und Thüringen, wird heute wieder in Leipzig gebraut. Man trinkt es ähnlich wie die Berliner Weisse mit Kümmel oder Johannisbeersaft. Pur schmeckt es säuerlich und erfrischend.

Ice Beer
Eins der Trendgetränke, mit denen der Bierabsatz angekurbelt werden soll. Untergäriger Biersud wird kurz gefroren, so daß sich Eiskristalle bilden. An diese lagern sich Bitterstoffe an. Das bittere Eis wird weggefiltert, das Ergebnis ist ein mildes, erfrischendes Bier ohne Malzüberhang.

Kölsch

Kölsch ist nicht nur der Name der Kölner Mundart, sondern auch des Kölner Bieres. Ein Kölsch ist blank, also nicht trüb - hell, also nicht dunkel und obergärig. Kölsch trinkt man aus den sogenannten "Stangen", schmalen zylindrischen 0,2 Liter Gläsern, und es wird im Brauhaus vom "Köbes", dem typischen Kölner Brauhaus-Kellner im Kranz gebracht. Köln ist weltweit die Stadt mit den meisten Brauereien. Im Stadtgebiet gibt es heute 16 Brauereien. Kölsch darf gemäß der Kölsch-Konvention nur in einem bestimmten Umfeld um die Stadt Köln herum gebraut werden. Diese Konvention ist sogar vom Kartellamt anerkannt. Mehr über Kölsch im Kölner Lokalteil.

Kräusen

Der Schaum, der sich nach Zugabe der Hefe an der Oberfläche bildet, nennt man Kräusen. Kräusenbier ist ungefiltert - also hefetrüb.

Lager

Lagerbier ist das in der Herstellung einfachste und billigste untergärige Vollbier. Die deutsche Bezeichnung "Lager" hat sich jedoch international eingebürgert und steht für Qualität.

Märzen
Das Märzen kommt vom alten Brauch, das untergärige Bier (welches kühle Temperaturen benötigt), zum Winterende (März) zu Brauen, damit man es bis in den Spätsommer lagern kann. Die Verwendung eines Spezialmalzes gibt dem Märzen einen recht milden, malzigen Geschmack. Jahreszeitgemäß war das Winterbier untergärig, das Sommerbier eigentlich obergärig. Märzen ist in der klassischen Variante goldgelb, es gibt jedoch auch dunkles Märzen.

Mumme
Auch Schwarzbier genannt, wurde erstmals 1492 von einem Brauer namens Mumme gebraut. Ähnlich wie das Seefahrtsbier ist die Mumme ein Malzextraktbier. Im Raum Baunschweig wird diese Bierart noch gebraut.

Pilsator
Ostdeutsche Bierspezialität - weniger herb als Pils und jedoch auch weniger malzig als Export.

Pilsener
Pilsener Bier ist nicht nur eine Biersorte, sondern vielmehr eine Brauart, die erstmals im Jahre 1842 unter maßgeblicher Beteiligung des bayrischen Braumeisters Josef Groll im böhmischen Pilsen gebraut wurde. Helles Malz, weiches Wasser, untergärige Hefe und sehr aromatischer Hopfen bilden die Zutaten. Heute ist das Pils das meistgebraute und getrunkene Bier Deutschlands. Pils ist hell und goldfarben. Sehr selten findet man auch Pilsener dunkel, mit dunklem Malz gebraut.

Privat
In den meisten Fällen eine andere Bezeichnung für Exportbier

Rauchbier
Für die Herstellung von Rauchbier wird das Malz über einem Holzfeuer getrocknet. Dieses Verfahren verleiht der Bier einen rauchigen Geschmack.

Roggen
Ähnlich wie beim Weizen wird beim Roggen anstelle von Gerstenmalz Roggenmalz verwendet. Roggenbier ist obergärig.

Seefahrtsbier

Dieses Bier wird heute nurnoch am 2.ten Freitag des Februar im Bremer Ratskeller gebraut zur sogenannten Schiffermahlzeit. Früher wurde es am Ende des Winters den Seeleuten vor dem Auslaufen dargeboten. Das Seefahrtsbier ist sehr malzig.

Spezial
Die Spezialbiere sind meist Festbiere, die für bestimmte Anlässe gebraut werden. Solche sind z.B. das Münchner Oktoberfest, Cannstatter Wasn. Es gibt weiterhin Osterbier und Weihnachtsbier, meist untergärig, stärker als Export, ähnelt diesem jedoch ansonsten sehr.

Steinbier
Für das Steinbier werden Natursteine über dem offenen Feuer erhitzt und in die Maische getaucht. Der Malzzucker karamelisiert auf der Steinoberfläche. Bei der Nachgärung werden diese dann erneut hinzugegeben. Das eigentümliche an diesem Bier ist der rauchige Geschmack, ähnlich dem Rauchbier.

Zwickel
Der Zwickelhahn ist eine Zapfvorrichtung im Lagertank zur Probenahme des reifenden Bieres. Die Benutzung ist nur den Brauern vorbehalten. (Das Bier ist hier noch nicht versteuert). Hier kann man ein frisches, unfiltriertes Bier direkt aus dem Tank zapfen. Das "Zwickeln" gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen aller Bierbrauer. Der Zwickelhahn ist in ca. 1/3 der Tankhöhe angebracht. Wenn am Zwickelhahn kein Bier mehr zu entnehmen ist, dann war es ein wirklich guter Sud!